Klosterkirche Marienwerder - Blick auf den Chor       Foto: Uwe Großmann

Foto: Uwe Großmann

Christus     Foto: Uwe Großmann

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BAUBESCHREIBUNG - DAS INNERE

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Klosterkirche Marienwerder - Blick auf den Chor       Foto: Uwe Großmann

Das Innere der ehemals 3-schiffigen Basilika mit Querhaus, Chorjoch, Hauptapsis und 2 Nebenapsiden ist dem gebundenem System verpflichtet, ohne dass das Vierungsquadrat in Lang- und Querhaus streng wiederholt wird. Beide Langhausjoche, wie auch die schmäleren Querhausarme, nehmen Längsrichtung an. Das Chorjoch ist leicht querrechteckig. Hier zeigt sich schon die Entwicklung zum gotischen Gewölbe: Gurt-, Schild- und Scheidbögen sind bereits spitzbogig, die Kreuzganggewölbe haben gerade ansteigenden Stich.

Die zwei überwölbten, in der Südwand unter der heutigen Damenempore ausgesparten Spitzbogennischen ruhen in der Mitte auf einer gemeinsamen Konsole (durch eine Trennwand weitgehend verdeckt). Auch der Gurtbogen zwischen beiden Langhausgewölben steigt von ähnlichen bei der Restaurierung 1858/61 ergänzten Konsolen auf.

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Blick aus der Vierung zur Orgel     Foto: Uwe Großmann

Anstelle von Eckvorlagen stehen an den westlichen Vierungspfeilern zum Langhaus hin eingebundene Dreiviertelsäulen mit stark erneuertem Blattkapitell auf eigener Basis über dem Pfeilersockel. Beide Ecksäulen dürften unabhängig von der Nonnenempore eine Weiterentwicklung der Stützengliederung sein. Am Bogen der Hauptapsis finden sich unterhalb der Kämpferplatten zwei Kantensäulen mit Würfelkapitellen und Eckblattbasen. Während sich die Kämpferplatten im Chor, an den östlichen Vierungspfeilern und an den östlichen Eckvorlagen des Querhauses aus Kehle, abgesetztem Wulst und einer Deckplatte zusammensetzten, bestehen sie weiter westlich nur aus Schräge und Platte. Die Sockelprofile der Pfeiler sind ebenso schlicht mit einer Schräge ausgebildet.

Die Kreuzgrate ruhen im Langhaus auf Konsolen mit Ausnahme an den Vierungspfeilern und an der Nord-West-Ecke, wo ein übereck gestellter Bogen eine schmale Mauerfläche unterfängt und den Grat spitz auslaufen lässt. Hier führte ehemals eine Wendeltreppe zum Boden.

Die Restaurierung des 19. Jahrhunderts hat auch im Inneren trotz des glattgeriebenen Verputzes und fehlen der bzw. nicht einbezogener Seitenschiffe den romanischen Charakter deutlich werden lassen.